Einkochen - bei den einen mittlerweile ganz aus der Mode gekommen, bei den anderen jedes Jahr eine Renaissance erlebend. Wer viel arbeitet, hat schlichtweg keine Zeit zum Einkochen. Es muss aber schließlich auch ein paar Zeitgenossen geben denen man die Ergebnisse der Einkoch-Orgien schenken kann!
Wer einen Kleingarten oder Gemüse- und Kräutergarten hat, wird sicher den halben Sommer sich mit
Gartenarbeit aber auch mit dem
Einkochen,
Dörren und
Konservieren beschäftigt sein. Das Arsenal an Geliermitteln, Gläsern und Flaschen, zusätzlichen Aromen und Gewürzen, Zuckern und Rezepten wird eindrucksvoll genug sein. Endlich wird der
Einkochtopf wieder abgestaubt! Der große mit 30 Litern Fassungsvermögen wird nur im Sommer genutzt, der kleine dient im Winter zur Punschbereitung. Die ist Sache des Familienoberhauptes und höchst geheim. Basis des Ganzen sind aber die Säfte, die die Hausfrau im Sommer eingekocht hat. Vaters Saftpunsch erfreut die Familie seit Jahrzehnten, die alkoholische Variante duftet köstlich, ist aber den Erwachsenen vorbehalten. Mutter und Großmutter der Familie bereiten derweil in dem Einkochtopf köstliches nach alten Familienrezepten zu. Jedes Mal schimpfen sie über die Saftflecken unter den Zapfhähnen der Einkochtöpfe - aber sein lassen würden sie es niemals!
Einkochen mag altmodisch sein, aber die Vielfalt der Ergebnisse rechtfertigt jede Anstrengung. Man kann ja einfach ein Familienevent daraus machen, bei dem jeder seine Aufgaben hat. Die einen ernten, die anderen kochen, die dritten reinigen und bereiten die Gläser vor, so macht dann Gartenarbeit richt Spaß. Am Ende stehen Schlehensäfte, Pflaumenmus mit Zimthauch, Brombeergelee, Erdbeer-Tomatenmarmelade, Hagebuttenmus, Holunderblütensekt und Punschgrundlage auf dem überladenen Tischen und verheißen köstliche Genüsse. Kaufen kann jeder - aber einmachen kann nur der, der einen Einkochtopf besitzt und es benutzt! Eigentlich logisch!