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Deutscher Weißwein - seine Geschichte, Herstellung und Qualität

29 Jan
2 Gläser Weißwein mit gespiegeltem Garten.
Quelle: pixabay.com
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Die Geschichte des Weines begann in Europa vor etwa 2000 Jahren. Die damaligen römischen Besatzer Germaniens fanden den Transport in Amphoren über die Alpen zu mühselig. Da war es wesentlich einfacher die Rebstöcke aus ihrer Heimat mit in den Norden zu nehmen.
Diese Weine aus dem Norden waren schon zu damaliger Zeit wesentlich frischer und vielfältiger im Geschmack als ihre Vorgänger im Süden.
Im 8. Jahrhundert regelte Karl der Große den Anbau der Reben. Hauptsächlich die Klöster waren Mittelpunkt der Weinkultur. Zu dieser Zeit war Wein das Volksgetränk Nr. 1. Hat sich ja bis jetzt kaum geändert!

Die Vorherrschaft über den Weinanbau wurde der Kirche teilweise durch die Eroberung Napoleons genommen. Jedoch auch die neuen Besitzer legten viel Wert auf Qualität und führten die deutschen Rebsorten zu internationalem Erfolg. Deutsche Weine von der Mosel und Rhein wurden bis Böhmen, England und Russland exportiert. Was früher im Mittelalter die Pest war, versammelte sich im 19. Jahrhundert in Form von Rebläusen in den deutschen Weinbergen und brachten den Weinbau fast zum Erliegen.
Der Neuanfang gelang erst zur Jahrtausendwende mit den sogenannten Pfropfreben, ein Verfahren welches mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben ist. Der Clou dabei ist, dass die heimische Rebsorte auf resistenten amerikanischen Wurzeln gezüchtet wird.
Deutsche Weine waren noch nie so beliebt wie heute, hauptsächlich Weißweine. Die deutsche Weinregion erzeugt zu 64 % Weißwein und zu 36 % Rotwein. Der Weinanbau erstreckt sich von der Elbe bis hin zum Bodensee. Absolut lupenreine Weißweingebiete gibt es an Saar und Mosel.


Die Weisswein-Herstellung im Weingut


Die Weinherstellung ist quasi die Bezeichnung zur Herstellung eines alkoholischen Getränks aus Wein. Der Prozess vollzieht sich aus eingemaischten Weintrauben oder Traubenmost. So lassen Sie sich in Weißwein und Rotwein unterscheiden, im Bereich der Herstellung.

Die Lese
Weißwein kann aus roten oder weißen Trauben hergestellt werden. Am Anfang der Herstellung werden sie von den Reben gelesen und qualitativ aussortiert. Die Beeren werden dann im Anschluss von den Stielen getrennt, um in die Weinpresse zu gelangen. Die Trennung stellt sicher, dass keine fremden Aromen in den Wein gelangen, sondern lediglich nur die Trauben.

Die Kelterung
Die Weinpresse ist verantwortlich für ein Auslösen des Traubensaftes aus den Weinbeeren. Zurück bleiben dabei die Kerne und Schalen und werden unter anderem als Düngemittel für die Weinberge verwendet. Anschließend wird der Traubensaft (Most) in große Edelstahltanks gefüllt und fermentiert.

Die Klärung und Fermentierung
Bei der Gärung (Fermentierung) werden die organischen Stoffe im Traubensaft in Gase, Säure und Alkohol umgewandelt. Der aus Glucose und Fructose bestehende Zucker im Traubensaft wird in Alkohol durch Hefebakterien umgewandelt. Ist der Zucker vollständig in Alkohol umgewandelt, überleben die Hefebakterien nicht und die Trauben entwickeln sich zu einem trockenen Weißwein. Nach dem Öchsle-Gehalt (Süße) wird dieser vom Winzer beeinflusst.

Die Abfüllung
Die Klärung des Weines erfolgt in der Regel mit Benzonit (Tonerde aus Silizium) und sorgt dafür, dass sich die Enzyme aus dem Wein lösen und zu Boden sinken. Nach der Klärung ist der Wein nun vollständig aufbereitet und kann abgefüllt werden. Schon kurz nach der Abfüllung gelangt der Wein in den Handel.

Die Lagerung
Je nach Sorte können Qualitätsweine 5 bis 10 Jahre und länger lagerfähig gehalten werden. In der folgenden Zeit bildet der Wein zahlreiche Aromen und entwickelt sich weiter. Der größte Anteil an Qualitätsweinen ist für einen Verbrauch zwischen 2 bis 4 Jahren zum Verzehr gedacht. Im Jahr der Herstellung kommen die noch frischen Weißweine in den Handel.


Bekannte Weinanbaugebiete für Weißwein


Ungefähr 140 Rebsorten werden in Deutschland angepflanzt. Einen sehr großen Marktanteil besitzen davon, ca. zwei Dutzend, der Müller-Thurgau und der Riesling. Auf diese beiden Rebsorten entfällt ca. ein Drittel der 103.000 Hektar Rebfläche. Bei den Weinanbaugebieten handelt es sich um 13 Anbaugebiete in Deutschland.
Dazu gehören:
  • Ahr
  • Franken
  • Baden
  • Hessische Bergstraße
  • Mittelrhein
  • Pfalz
  • Nahe
  • Mosel
  • Rheingau
  • Rheinhessen
  • Saale-Unstrut
  • Sachsen
  • Württemberg
Besonders hervorzuheben sind hier anerkannt die Frankenweine. Der typische Boxbeutel ist das Markenzeichen des trockenen Frankenweins, welcher seit über 1200 Jahren hauptsächlich am Main angebaut wird.
Als älteste Weinregion Deutschland zählt das Weinanbaugebiet Mosel – Saar – Ruwer, mit hervorragenden Weißweinen.
Der Rheingau-Wein hat es einer Naturlaune zu verdanken, dass der ansonsten im Norden fließende Rhein bei Wiesbaden fast im 90°Winkel in Richtung Westen weiter fließt. Vielleicht deshalb ein besonderer Weißwein.

Geschmacksrichtungen


Die Geschmacksangaben sind zwar einheitlich in Europa geregelt, dennoch ist Geschmack ein Spiel mit der Zunge. Neben dem Aroma und der Farbe unterscheidet sich Wein stark im Geschmack, obwohl es nur 5 Geschmackstypen gibt. Weinkenner unterscheiden zwischen:
  • Süße
  • Salzig
  • Säure
  • Umami
  • Bitternoten

Prädikatsstufen


Es gibt 10 vorgeschriebene Güteklassen auf der Weinflasche. Dazu gehören:
  • Deutscher Tafelwein
  • Deutscher Landwein
  • Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.
  • Qualitätsweine mit Prädikat
  • Kabinett
  • Spätlese
  • Auslese
  • Beerenauslese
  • Trockenbeerenauslese
  • Eiswein

Die Weinfarben


Die Farbe des Weißweines spricht zum Teil für den Anspruch und einer dementsprechenden Verkostung. So kann ein Weißwein im Farbenspiel unterschiedlich zur Geltung kommen. Die Farbgestaltung reicht von:
  • Blassgelb
  • Strohgelb
  • Zitronengelb
  • Goldgelb
  • Grüngelb
  • Bernstein
Die Farbe ist abhängig vom Prädikat und der Lage.
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