Heizungen stellen einen hohen Kostenfaktor dar. Nicht nur die laufenden Kosten, sondern auch die Investitionen können beträchtlich sein. Wenn Sie selber gerade in der Situation stehen sich zu überlegen welches neue Heizungssystem für Sie die bessere Wahl ist, dann sollten Sie genau die Vor- und Nachteile miteinander abwägen.
Je nach Situation sind die Bedingungen bei einer Sanierung, oder beim Neubau unterschiedlich und andere Faktoren stehen im Mittelpunkt. Damit Ihnen jedoch bewusst wird, welche Faktoren eine Rolle spielen und worauf Sie achten müssen, finden Sie jetzt einen Heizungsvergleich, der die drei beliebtesten Heizungssysteme aufzeigt. So können Sie in Ruhe sanieren, oder für Ihren Neubau die passende Wahl der Heizung treffen.
Heizungsarten:
Gasheizung
Eine der bekanntesten Möglichkeiten zu Heizen ist die Gasheizung. Hierbei wird die Wohnung durch das Verbrennen von Gas beheizt. Es ist ein sehr bekannter Allrounder, der sowohl in bestehenden Häusern sinnvoll eingebaut werden kann und auch in Neubauten sinnvoll ist.
Voraussetzung für das Betreiben dieser Heizungsart ist ein vorhandener Gasanschluss. Wenn Ihr Haus über diesen verfügt, dann ist der Einbau dieses Heizungssystems mit Kosten von etwa 5.000 Euro relativ kostengünstig.
Sie müssen jedoch bedenken, dass hier ein fossiler Brennstoff genutzt wird, der nicht gerade umweltfreundlich ist. Auch die laufenden Kosten sind im mittleren bis oberen Bereich anzusiedeln. Dennoch ist die Gasheizung eine relativ effiziente Heizmethode sowohl für Altbauten, als auch für Neubauten.
Ölheizung
Die zweite sehr konservative Alternative zu Gasheizungen ist die Ölheizung. Hier wird Öl als Heizstoff genutzt anstelle von Gas. Es handelt sich ebenfalls um einen fossilen Brennstoff und die Umweltverträglichkeit leidet unter dieser Eigenschaft.
Für die Inbetriebnahme der Ölheizung ist ein großer Öltank erforderlich. Dies hat den Vorteil, dass kein gesonderter Anschluss bestehen muss und somit die Ölheizung unabhängig von der bestehenden Infrastruktur betrieben werden kann, auf der anderen Seite sind die Anschaffungskosten höher.
Die Investitionskosten liegen bei etwa 8.000 Euro und der Öltank wird in den meisten Fällen unterirdisch versenkt. Für Sanierungen bietet sich die Ölheizung nicht wirklich an, da es hier bessere Alternativen gibt. Wenn allerdings ein Neubau in einer eher unerschlossenen Siedlung geplant ist und diese über keinen Gasanschluss verfügt, dann ist die Ölheizung eine gute Möglichkeit, um infrastrukturunabhängig zu heizen.
Lokale Anbieter sorgen hier seit Jahren für eine stabile Versorgung mit Öl.
Pelletheizung
Eine der moderneren Methoden um zu heizen ist die Pelletheizung. Bei dieser werden spezielle Holzstücke verheizt. Die Emissionen sind zwar ähnlich wie beim Gas und dem Öl vorhanden, doch wenn Holz aus nachhaltigen Quellen bezogen wird, dann gleicht dies die Umweltbelastung wieder aus.
Sehr nachteilig sind allerdings die hohen Investitionskosten von teilweise über 20.000 Euro. Die Einrichtung oder Umrüstung einer solchen Heizanlage ist mit einem hohen Aufwand verbunden.
Neben der eigentlichen Heizung ist zudem ein Pelletlager notwendig. Dafür ist Holz als Rohstoff relativ kostengünstig. Da es sich um einen nachhaltigen Rohstoff handelt, ist davon auszugehen dass die Rohstoffpreise zudem langfristig stabil bleiben. Bei Gas und Öl besteht das Risiko, dass hier die Preise stark schwanken und in Zukunft in die Höhe steigen könnten.
Die Elektroheizung
Auch das Heizen mit Elektroenergie ist möglich. Diese Heizungsart ist allerdings nicht sehr effizient und zudem nicht immer gestattet. Der Vorteil ist, dass die Heizelemente für Preise von etwa 400 bis 800 Euro erworben werden können. Die Inbetriebnahme ist sehr einfach, denn die Geräte werden an den normalen Stromkreislauf angeschlossen.
Im Vergleich zu anderen Heizsysteme weisen diese allerdings sehr hohe Betriebskosten auf. Elektroheizungen sind nur als kurzfristige Übergangslösung zu empfehlen. Sind Sie gerade dabei Ihr Haus zu sanieren und die Arbeiten verzögern sich sodass Sie im Winter nicht die neue Heizung nutzen können?
Dann ist die Elektroheizung als Übergangslösung durchaus sinnvoll, damit Sie nicht der Kälte ausgesetzt sind. Für Neubauten ist auf Grund der schlechten Energieeffizienz eine Sondergenehmigung notwendig. Dies zeigt deutlich, dass andere Heizungssysteme besser abschneiden.
Wärmepumpen
Um die eigene Wohnung zu heizen kann zudem die Wärme aus der Umgebung, bzw. dem Erdreich genutzt werden. Die Luft-Wärmepumpe nutzt die Umgebungstemperatur, um durch ein Medium die Wassertemperatur zu erhöhen. Die Anschaffungskosten liegen bei etwa 12.000 Euro, diese sehr saubere Art der Energiegewinnung wird von der Bundesregierung gefördert, sodass die Kosten reduziert werden können. Voraussetzung für die Luft-Wärmepumpe ist eine gute Dämmung des Gebäudes. Es ist also in Altbauten ohne entsprechende Dämmung nur schlecht nutzbar.
Die Nutzung der Erdwärme geschieht mit Hilfe einer Erdwärmepumpe. Hierbei wird durch eine Bohrung die Erdwärme genutzt, um einen Heizeffekt zu erzielen. Die Kosten liegen bei 20.000 Euro über der der Luft-Wärmepumpe und für die Bohrung ist eine Genehmigung erforderlich. Der Heizgrad ist jedoch höher und es ist kein aufwendiger Heizungsblock erforderlich.
Die Heizungssysteme im Überblick
Gasheizung
- Benötigt Gasanschluss
- Hohe Effizienz und geringe Heizungskosten sowie Investitionskosten
- Verbrennt fossile Energieträger
- Sowohl für Neubauten als auch Sanierungen verwendbar
Ölheizung
- Unabhängig von der vorhandenen Infrastruktur
- Hoher Wirkungsgrad
- Benötigt Platz für den großen Öltank
- Für Neubauten gut geeignet, wenn die Ölheizung mit anderen erneuerbaren Energien kombiniert wird.
Pelletheizung
- Verbraucht einen nachhaltigen Rohstoff
- Benötigt ein Pelletlager
- Hohe Anschaffungskosten von etwa 20.000 Euro
- Kann sowohl in Neubauten als auch für Sanierungen genutzt werden
Elektroheizung
- Einfacher Anschluss an das Stromnetz
- Sehr geringe Anschaffungskosten pro Heizgerät
- Sehr Hohe Betriebskosten
- Für Neubauten nur mit Sondergenehmigung nutzbar und daher nicht zu empfehlen
Wärmepumpen
- Nachhaltige Nutzung der Umgebungstemperatur
- Hohe Anschaffungskosten aber niedrige Betriebskosten
- Für Altbauten nur geeignet, wenn eine ausreichende Dämmung vorhanden ist
- Neubauten müssen von Anfang an für dieses Heizsystem ausgelegt sein.
Quelle: http://heizung.focus.de/neue-heizung/heizungsvergleich