Haarausfall ist ein Problem, das viele Menschen betrifft. Unter Haarausfall versteht man einen permanenten Haarverlust. Normalerweise fallen einem Menschen täglich etwa 70-100 Haare aus. Wenn diese Anzahl allerdings stark überschritten wird, und die Haare nicht mehr nachwachsen, handelt es sich um Haarausfall.
Man unterscheidet zwischen
Effluvium, also Haarausfall, welcher stark über der Norm liegt, und
Alopezie, also eine sichtbare Lichtung der Haare im Bereich des Kopfes.
Des Weiteren unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Ursachen für Haarausfall.
Die bekannteste Art des Haarausfalls ist der sogenannte
androgenetische Haarausfall. Dieser tritt insbesondere bei Männern auf, und ist altersbedingt. Vereinzelt kann er allerdings auch bei Frauen im Rahmen der Wechseljahre auftreten.
Rauchen kann den Prozess beschleunigen.
Eine weitere Art des Haarausfalls ist Alopecia areata, auch bekannt als kreisrunder Haarausfall. Dieser zeichnet sich durch runde, kahle Stellen auf der Kopfhaut aus. In Deutschland sind 1,4 Millionen Menschen von dieser Art des Haarausfalls betroffen. Die Ursachen können vielfältig sein und sind oft schwierig festzustellen.
So kommen beispielsweise Autoimmunreaktionen, Stress sowie erbliche Veranlagung in Frage. Weitere Ursachen können Hautinfektionen wie beispielweise Gürtelrose sein. In solchen Fällen ist der kreisrunde Haarausfall jedoch häufig zeitlich begrenzt.
Eine weitere, bekannte Form des Haarausfalls ist der
Diffuse Haarausfall. Dieser äußert sich durch Haarausfall gleichmäßig am ganzen Kopf und betrifft in erster Linie Frauen. Ursachen hierfür können unter anderem Hormonschwankungen, Erkrankunge,n beziehungsweise Störungen der Schilddrüse, Eisenmangel, Infektionen, verschiedene Kopfhauterkrankungen, Stress, einseitige Ernährung aber auch Erkrankungen wie Diabetes sein.
Weitere Formen des Haarausfall können sein:
- actinica
- mechanis
- seborrhoica
- muciosa
- parvimaculata
- senilis
- specifica/A.syphilitica
- congenita
- triangularis congenita
- universalis
Um die Ursachen für den Haarausfall zu diagnostizieren, bietet es sich an, umfangreiche Bluttests machen zu lassen, bei denen insbesondere die Schilddrüse, verschiedene Nährstoffe wie Calcium, Zink, Selen und Eisen und der Hormonhaushalt untersucht wird.
Die medizinische Behandlung von Haarausfall ist oft schwierig, da verschiedene Methoden oft nicht in Deutschland zugelassen sind oder schwere Nebenwirkungen haben können. Auch diverse Shampoos oder Haarkuren, die Besserung versprechen, haben meist keine nachweisbare Wirkung. Deshalb können kosmetische Methoden wie Haarverdichtungen und Haarteile oder auch chirurgische Methoden wie Haartransplantationen sinnvoll sein, wenn man unter seinem, durch den Haarausfall verschlechterten, äußerem Erscheinungsbild leidet.
Haartransplantation bezeichnet die Verpflanzung von Haaren an andere Körperstellen. Ursprünglich war diese Methode für Brandopfer vorgesehen, heute wird sie oftmals zur Behandlung von Haarausfall praktiziert.
Die Haartransplantation zur Behandlung von Haarausfall
Bei einer Haartransplantation ist es entscheidend, dass ausreichend Haarfollikel, also jene Struktur in der Kopfhaut, die die Haarwurzeln umschließt, transplantiert werden. Laut Spiegel bewerten die aktuellen Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft zur adrogenetischen Alopezie die Follikeltransplantation mit "Kann erwogen werden". Voraussetzung sei allerdings, dass die Betroffenen über ausreichend Spenderhaar verfügen. (
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/haarausfall-beim-mann-so-funktioniert-die-haartransplantation-a-893953.html)
Die Spenderfollikel werden mitsamt der Haut am Hinterkopf entnommen, nachdem die Region örtlich betäubt wurde. Die durch den Vorgang entstandene Wunde wird vom Chirurg genäht. Anschließend wird der entnommene Hautbereich in kleine Stücke, sogenannte
Grafts zerlegt, welche bis zu fünf Haare enthalten. In die Regionen, in die die Haare transplantiert werden sollen, werden Löcher gestanzt, in welche die Follikel eingesetzt werden. Nach mehreren Monaten wachsen aus den verpflanzten Follikeln die neuen Haare.
Leider gibt es bei Haartransplantationen einige Risiken. Es gibt keine Erfolgsgarantie, da die Follikel abgestoßen werden können oder nach einer Weile absterben könnten. Außerdem können durch den Eingriff sichtbare Narben entstehen. Zusätzlich besteht das Risiko einer Infektion, da sich die entstandenen Wunden entzünden können.
Ein weiterer Nachteil der Haartransplantation ist der hohe Preis. Ein derartiger Eingriff kostet je nach Aufwand mehrere tausend Euro. Sehr günstige Anbieter werben mir Preisen unter 2000 Euro. Da sich viele Menschen keine Haartransplantation in Deutschland leisten können, gibt es die Möglichkeit, die Haartransplantation durchzuführen.
Die meisten Erfahrungen bezüglich Haartransplantationen sind sehr positiv.
Abschließend kann gesagt werden, dass die Haartransplantation eine legitime Möglichkeit ist, wenn man sich dichteres Haar wünscht. Allerdings sollte nicht unbedingt am Preis gespart werden. Wichtiger ist es, dass man sich für einen Arzt entscheidet, bei dem man sich gut aufgehoben und sicher fühlt.
Am besten informiert man sich im Vorfeld umfassend über diverse Kliniken, um eine gute Entscheidung treffen zu können.