Die Rendite auf dem Sparbuch oder dem Tagesgeld liegt in der Nähe der Null-Prozent-Marke. Längerfristiges Investieren lohnt hier eigentlich nicht mehr. Aus diesem Grund stellen fast alle Banken die Geldanlage in Wertpapieren, also im Wesentlichen in Aktien und Fonds, in den Mittelpunkt ihrer Beratung.
Die Möglichkeit zum Handel mit Währungen am sogenannten
Foreign Exchange Market (kurz Forex) wird so gut wie nie aktiv angeboten.
Was bedeutet eigentlich Forex?
Der Handel mit Währungen verkörpert
weltweit den größten Finanzmarkt. Jährlich werden an den Devisenmärkten Geldwerte in Höhe von über 5 Billionen US-Dollar gehandelt. Das ist eine unglaublich große Summe. Wichtige Währungspaare sind zum Beispiel
- EUR/Dollar
- EUR/Britisches Pfund (GBP)
- US-Dollar/Japanische Yen (JPY)
- US-Dollar/Britisches Pfund (GBP)
Im Prinzip sind aber auch allen anderen Währungspaare handelbar.
Wie kann ich nun mit dem Forex Handel Geld verdienen?
Mit dem Devisenhandel kann man Geld verdienen, indem man zum richtigen Zeitpunkt auf die Entwicklung von Devisenkursen spekuliert. Dabei ist es möglich, sowohl auf steigende wie auch auf fallende Kurse zu setzen.
Ein Beispiel: Zu Beginn eines Monats kauft ein Anleger in seinem Forex-Depot für 1.000,- EUR US-amerikanische Dollar. Der Kurs ist 1,10 US-Dollar pro Euro. Im Gegenwert erhält er also 1.100 US-Dollar in seinem Depot eingebucht. Am Ende des Monats verkauft er die 1.100 US-Dollar wieder. Der Kurs des Währungspaares hat sich auf 1,00 US-Dollar pro Euro verändert. Somit bekommt er für 1.100 US-Dollar auch 1.100 EUR gutgeschrieben. Der Gewinn beträgt somit 100,- EUR.
Mit jedem Devisenkurs über 1,10 US-Dollar pro Euro hätte der Anleger im Falle eines Verkaufs Verluste erzielt.
Wo Chancen sind, da sind auch Risiken
Mit einer entsprechenden Anlagestrategie lassen sich am Devisenmarkt bei entsprechend günstiger Entwicklung der Kurse durchaus schnell ansehnliche Gewinne erzielen. Gleichzeitig können in kurzer Zeit jedoch auch hohe Verluste anfallen. Die Währungspaare sind aufgrund des weltweiten Handels
Tag und Nacht in Bewegung. Sie reagieren auf Wirtschaftsdaten. Als Beispiel sei hier die Entwicklung des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts angeführt. Darüber hinaus führen politische Entwicklungen stets zu Bewegungen an den Märkten. Der
Brexit sei hier als Beispiel genannt. Weiterhin müssen die Anleger, egal ob institutionelle oder private Investoren, auch mit gezielten Spekulationen von Finanzmarktteilnehmern für oder gegen ein Währungspaar rechnen.
Somit lässt sich festhalten, dass seriöse Aussagen zu einer möglichen Rendite, die man auf Jahressicht mit dem Forex-Handel erzielen kann, nicht möglich sind. Anleger, die sich langfristig engagieren, werden Verlustjahre genauso erleben wie Jahre mit hohen Gewinnen.
Worauf sollte ich als Einsteiger achten?
Einige Grundsätze helfen Einsteigern dabei, nicht schon nach wenigen Tagen oder Wochen hohe Verluste verbuchen zu müssen. Bereits im Vorfeld sollte genau über die geplante Anlagestrategie nachgedacht werden. Zum Beispiel, wie hoch das Gesamtbudget sein soll und in welche Währungspaare investiert wird. Sehr hilfreich ist es auch, vor jeder Order eine sogenannten Maximalverlustgrenze zu setzen. Wenn diese erreicht wird, sollte das einzelne Geschäft umgehend beendet werden.
Weitere Tipps:
- Sichere Handhabung der Trading-Software ist unerlässlich
- Nur auf wenige, tendenziell sichere Märkte konzentrieren
- Niemals mehr als 4 - 5 % des Depotvolumens in einen Trade investieren
- Bei fallenden Märkten nicht unüberlegt nachkaufen
- Fehler analysieren und diese nicht wiederholen
Jedem Forex-Anleger muss klar sein, dass er recht viel Zeit in die Überwachung der Entwicklung seines Depots investieren muss. Regelmäßig die aktuellen Wirtschaftsnachrichten zu studieren, ist unabdingbar. Dies kann natürlich grundsätzlich vorteilhaft sein, denn dadurch wird das persönliche Allgemeinwissen nicht unerheblich positiv beeinflusst.
Muss ich gleich echtes Geld investieren?
Wer in der Phase der Überlegung ist, Devisenhandel zu betreiben oder nicht, dem hilft vor einer endgültigen Entscheidung die Nutzung eines Demo-Kontos weiter. Der Händler oanda.com bietet die Eröffnung eines solchen Demo-Kontos kostenfrei an. Mit wenigen zu hinterlegenden Anmeldedaten wird der Zugang nach ein paar Minuten gewährt und der Handel mit virtueller Währung ermöglicht. Natürlich nicht nur am heimischen PC, sondern auch über alle üblichen mobilen Endgeräte wie Smartphones oder Tablets.
Eine Testphase per Demo-Konto macht großen Sinn! Man sollte sich ausreichend Zeit dafür nehmen und das Konto intensiv nutzen, indem zum Beispiel diverse Trades gleichzeitig gestartet werden, vielleicht auch in Währungspaaren, mit denen man vorher noch nichts zu tun hatte.
Was sagen unabhängige Quellen zum Forex-Trading?
Die Meinungen bezüglich des Tradings mit Währungen gehen natürlich weit auseinander. Für Einsteiger sind spezielle Diskussionsforen auf jeden Fall sinnvoll, in denen sie Wissen sammeln und eigene Fragen stellen können. forextradingforen.de bietet eine solche Möglichkeit.
Ansonsten gibt es diverse Testberichte zu Forex-Anbietern.
Als Fazit ist festzuhalten, dass Forex-Trading nicht nur ertragreich, sondern auch spannend sein kann. Allerdings sollte sich jeder Anleger der Risiken bewusst sein, die er mit dem Handel in Märkten mit solch hohen Schwankungsbreiten eingeht. Der Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Aus diesem Grund sollte nur Geld eingesetzt werden, dessen Verlust im schlimmsten Fall auch verkraftet werden kann.