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Altersvorsorge im Fall von Pflegebedürftigkeit: Schutz durch eine private Pflegezusatzversicherung zunehmend wichtiger

14 Okt
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Der steigende Pflegebedarf in der deutschen Bevölkerung, ausgelöst durch eine höhere Lebenserwartung, führt langfristig zu einer prekären Situation: Auf der einen Seite nimmt die Zahl der Menschen zu, die aus der Pflegeversicherung des Staates eine Rente bezieht, auf der anderen Seite geht die Anzahl der Erwerbstätigen zurück, die in die Pflegeversicherung einzahlt. Mit der gesetzlichen Pflegeversicherung allein besteht dauerhaft keine ausreichende Absicherung bei Pflegebedürftigkeit. Laut der Bundesbank wird die Pflegeversicherung schon ab 2012 ihre Ausgaben nicht mehr durch Rücklagen decken können. Die Folge sind höhere Beiträge oder geringere Leistungen – von einer ausreichenden Abdeckung der Kosten im Pflegefall kann zukünftig nicht ausgegangen werden.

Im Rahmen einer Studie der Continentale Versicherung kam heraus, dass für 82 Prozent der rund Tausend Befragten die größte Sorge darin besteht, auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen zu sein. 54 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass eine hohe Dringlichkeit zur privaten Vorsorge eines möglichen Pflegefalls existiert. Trotz des Bedürfnisses einer ausreichenden Altersvorsorge haben laut der Studie nur zwei Prozent der Befragten eine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen.

Die Gründe dafür liegen unter anderem darin, dass viele der Befragten im Ernstfall von einer Übernahme der Pflege durch ihre Angehörigen ausgehen. Darüber hinaus fand die Continentale heraus, dass viele Bürger nicht ausreichend über sinnvolle Policen informiert sind, um sich optimal gegen die finanziellen Folgen von Pflegebedürftigkeit abzusichern.

Schon frühzeitig sollte daher eine Auseinandersetzung mit dem Thema Pflegebedürftigkeit stattfinden. Auch im Falle der Pflegeübernahme durch Angehörige entstehen nicht vorhersehbare Kosten, die über die gesetzliche Pflegeversicherung oftmals nicht komplett gedeckt werden können. Um die Versorgungslücke zu schließen sind folglich hohe finanzielle Eigenbeteiligungen nötig.

Eine Reduzierung der Selbstbeteiligungen ist über eine private Pflegezusatzversicherung möglich, die in Form einer Pflegetagegeldversicherung, Pflegekostenversicherung oder Pflegerentenversicherung abgeschlossen werden kann. Abhängig von der Wahl der Zusatzversicherung können Zuschüsse zur professionellen oder privaten Pflege herangezogen werden.

Insbesondere Pflegetagegeldversicherungen bieten eine flexible Absicherung, da der Versicherte unabhängig vom Pflegeaufwand frei über den zuvor bestimmten, täglich bereit gestellten Betrag verfügen kann. Eine Pflegekostenversicherung hingegen zahlt abhängig vom Pflegegrad und den Bedürfnissen des Versicherten den Anteil der Behandlungskosten, die von der gesetzlichen Pflegeversicherung nicht übernommen werden. Bei der Pflegerentenversicherung wird im Ernstfall eine zuvor bestimmte, monatliche Zahlung geleistet, welche ebenfalls vom Versicherten variabel eingesetzt werden kann.

Vor dem Hintergrund, dass laut der Continentale-Studie die private Altersvorsorge gegenwärtig als weniger wichtig angesehen wird als vier Jahre zuvor, besteht bei vielen Bürgern hinsichtlich einer optimalen Absicherung im Falle von Pflegebedürftigkeit noch Nachholbedarf.


Autorin: Verena Wissen
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